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Informieren,
    coachen, begleiten      

«Wenn du etwas wissen willst und es durch Meditation nicht finden kannst, so rate ich dir […], mit dem nächsten Bekannten ... darüber zu sprechen» (Heinrich von Kleist 1806)

Als Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung sind Sie oft schwer belastet. Sie erhalten Raum für sich, um ihre Nöte auszusprechen und Anliegen zu formulieren. Eine einfühlsame Zuhörerin begleitet Sie wertschätzend, gibt Ihnen Informationen und steht an Ihrer Seite. Wenn Sie möchten, finden Sie im Coaching Ihre nächsten Schritte selbst, so wird Boden unter den Füssen wieder spürbar.

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Informieren

Um die Behandlung Ihres erkrankten Familienmitglieds mit zu unterstützen, werden Ihnen zum einen relevante Informationen zu Krankheitsbildern und deren Folgen sowie zu Medikamenten vermittelt. Zum anderen erhalten Sie Tipps, Ihr persönliches unterstützendes Netzwerk - inklusive Selbsthilfe- oder Angehörigengruppe zum Erfahrungsaustausch zu finden. Auch erfahren Sie von modellhaftem Verhalten, wie Sie Problemen und Konflikten pragmatisch begegnen können (Psychoedukation).

Coachen

Neben der emotionalen Begleitung und Unterstützung in kontinuierlicher Familienbegleitung erwartet Sie hier ein behutsames Coaching, in dem Sie sich über den Umgang mit der erkrankten Person klar werden und auch Ihren Gefühlen, beispielsweise die der Schuld, begegnen können. Ebenso können Fragen zu Ihrer konkreten Lebensplanung und -gestaltung

gemeinsam mit dem oder rund um das erkrankte Familienmitglied (Zusammenwohnen, Freizeit, Umgang mit Behörden ...) ein Thema sein, die Sie auf den Weg bringen. 

Begleiten

Belastete Angehörige wie Sie brauchen in erster Linie aufmerksames Zuhören sowie verstehenden, sich hineinversetzenden Umgang. In kontinuierlicher Begleitung kann sich eine tragende Beziehung entwickeln, auf deren Basis Sie die Person des Erkrankten sowie seine Erkrankung bewusster wahrnehmen und eine Form des Miteinander Umgehens finden (Umdeutung). In weiteren Schritten sind Zusammenkünfte und gemeinsame Arbeit mit dem erkrankten Familienmitglied möglich.

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Hintergrund

Angehörigenberatung und -begleitung ist hier auf dem Hintergrund Klinischer Sozialarbeit und deren Schwerpunkt psychosozialer Behandlung in bio-psycho-sozialer Perspektive und unter dem Focus der „Person in der Situation“ konzipiert. Als eine dritte Säule in der Behandlung psychisch Kranker - gegenüber der schwerpunktmässig medikamentösen Behandlung der psychiatrischen Medizin sowie der klassischen Einzeltherapie primär Erkrankter durch die Psychologie -  hat Klinische Sozialarbeit speziell und vorrangig die Aufgabe psychosozialer Diagnose und Behandlung im sozialen Umfeld von PatientIn und deren Angehörigen. Dazu zählt auch eine integrativ und systemisch ausgerichtete individuelle Angehörigenberatung.

Der hier zu leistenden Beratungstätigkeit liegt eine wertschätzende Sichtweise der Angehörigen psychisch kranker Menschen zugrunde:

  1. In der Familie ist die Erkrankung entstanden oder aufgetreten. Von dort aus, als dem Ort familiärer Geborgenheit ist auch die wesentliche Hilfe zu leisten.

  2. Die Familie ist der Ort der Unterstützung nicht der Verursachung.

  3. Meist braucht es trotz des Unterstützungsangebots viel Geduld vonseiten der Angehörigen, und Veränderung im Familiensystem geschieht nur in kleinen Schritten. Jedoch haben diese kleinen Schritte manchmal grosse Wirkungen.

  4. Angehörige werden als die eigentlich Pflegenden betrachtet. Sie tragen vielfache Belastungen, weshalb gerade auch sie spezielle Unterstützung in der Haltung „Caring for the carers“ (die Pflegenden pflegen) brauchen.


Angesichts der Fülle der Aufgaben - einmal mehr personzentriert und erkenntnisfördernd (klientenzentriert und psychodynamisch), ein anderes Mal mehr Interaktionen beobachtend und trainierend (verhaltenstherapeutisch, systemisch) - ist ein integrativer Ansatz in der klinisch sozialarbeiterischen Angehörigenarbeit bei psychischer Erkrankung unverzichtbar.

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